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BSW gründet Kreisverband in Oberhavel

Kreisverband gründet sich in Flatow (Kremmen) und wählt Henrik Lehmann zum Vorsitzenden des Kreisvorstandes. BSW arbeitet künftig in 4 Regionen des Landkreises. Landesvorsitzende Benda leitete Gründungssitzung. Benda zum innerparteilichen Streit um Parteiaustritte von Landtagsabgeordneten: Landtagsmandat ist „Privileg, für die Menschen in Brandenburg arbeiten zu dürfen.“

Mit 25 stimmberechtigten Mitgliedern gründete sich am 29.11.2025 der Kreisverband Oberhavel des Bündnisses Sahra Wagenknecht. Die Sitzung leitete die Landesvorsitzende Friederike Benda, die gleichzeitig Mitglied im Kreisverband Oberhavel ist. Benda war vom Landesverband mit der Unterstützung der Gründung beauftragt. Laut Satzung der Bundespartei bedarf die Gründung von Kreisverbänden der Zustimmung des Parteivorstands [1].

Mit einer Welle von Kreisverbandsgründungen will das BSW in Brandenburg seine lokale Präsenz stärken und nicht mehr nur von „oben nach unten wachsen“, erläuterte Benda zu Beginn der Sitzung. Zeitgleich zur Veranstaltung in Oberhavel fanden weitere Gründungsveranstaltungen in den Landkreisen Barnim und Prignitz statt. Bis Anfang kommenden Jahres soll es in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Brandenburgs einen Gebietsverband geben [2].

Zum Kreisvorsitzenden wählten die Mitglieder Henrik Lehmann. Der 53-Jährige ist verheiratet und seit der Wende in der DDR politisch aktiv. Damals trat er der SDP bei und arbeitete auch mit Regine Hildebrandt zusammen. Für die SPD war er in der Gemeindevertretung in Birkenwerder tätig. Im Jahre 2022 trat er aus, nachdem sich die Bundespartei vom Friedensziel verabschiedet hatte.

Beruflich ist Lehmann als Geschäftsführer in der regionalen Gastronomie tätig. Zu seinen Stärken zählt er das Organisieren, das Reden und das Zuhören.

Ausdrücklich lobte Lehmann den Unterstützerkreis, der für die Partei in der Anfangsphase viel geleistet hatte, obwohl für die meisten ein Eintritt in die Partei zunächst nicht möglich war. Auf den heterogen zusammengesetzten Kreis will Lehmann integrativ einwirken. Er will zuhören und die unterschiedlichen Meinungen von Ex-Linken, Ex-SPDlern und Menschen, die vorher gar nicht politisch aktiv waren, unter einen Hut bringen.

Mit den Themen Frieden und soziale Gerechtigkeit will Lehmann seine Partei in Oberhavel nach vorne tragen. Die drohende Wehrpflicht sieht er als Anknüpfungspunkt für junge Menschen. Ihnen will er konkrete Angebote unterbreiten, wie sie der Wehrpflicht entgehen können. Lehmann will für die Menschen in Oberhavel da sein. Um Krankenhausschließungen oder die drohende Einstellung von ÖPNV-Linien soll sich die Partei genauso kümmern wie um die inhaltliche Arbeit in den Arbeitsgruppen der Partei und die Vernetzung mit anderen Kreisverbänden.

Zur stellvertretenden Kreisvorsitzenden wählten die Mitglieder Ines Deparade. Die gelernte Baufacharbeiterin (geb. 1963) ist selbstständig im Baugewerbe tätig, verheiratet und Mutter eines (erwachsenen) Kindes. Zum BSW trieb sie ihr ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, wie Deparade in ihrer Bewerbungsrede angab. Zu ihren Zielen zählt sie Frieden und soziale Gerechtigkeit. Das BSW will sie sichtbarer machen.

v.l.n.r: Sigrid Müller (Rechnungsprüferin), Henrik Lehmann (Vorsitzender des Kreisverbandes Oberhavel), Ines Deparade (Stellvertreterin), Steffen Zgodzaj (Beisitzer im Kreisvorstand für die Region Süd-Ost), Friederike Benda (Landesvorsitzende, Mitglied im KV OHV), Thomas Guth (Schatzmeister), Andreas Berthold (Beisitzer im Kreisvorstand für die Region Mitte), Lutz Wilke (Beisitzer im Kreisvorstand für die Region Nord), Thoralf Thimian (Beisitzer im Kreisvorstand für die Region Süd-West).

Wegen der territorialen Ausdehnung des Landkreises mit unterschiedlichen Siedlungsdichten wird der Kreisverband in 4 Regionen aufgeteilt: Nord, Mitte, Süd-Ost und Süd-West.

Generell lässt sich festhalten, dass sich der Kreisvorstand aus relativ vielen Selbstständigen und Angestellten in Führungspositionen zusammensetzt. Neben Mitgliedern ohne vorherige Parteimitgliedschaften blickt ein beträchtlicher Teil des Vorstandes durchaus auf nennenswerte kommunalpolitische Erfahrung zurück.

Gegen Ende der Versammlung meldete sich noch einmal Friederike Benda zu Wort und nahm zu den Parteiaustritten von 4 Landtagsabgeordneten Stellung. Die letzten Wochen seien für sie kein „Zuckerschlecken“ gewesen, so Benda. Es sei schwierig gewesen, die Partei durch intensive Gespräche zusammenzuhalten. Die Rückkehr des Abgeordneten Reinhard Simon in die Partei bezeichnete sie als „schöne Meldung“. Als Grundlage für die Arbeit der Abgeordneten sieht Benda das Programm der Partei. Ein Mandat als Landtagsabgeordneter ist für sie „ein Privileg, für die Menschen in Brandenburg arbeiten zu dürfen“.

Benda verwies noch einmal auf die anstehende Änderung des Parteinamens, die voraussichtlich am kommenden Wochenende auf dem Bundesparteitag beschlossen und im kommenden Jahr vollzogen wird. Setzt sich der Bundesvorstand mit seinem Vorschlag durch, wird die Partei dann „Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft“ heißen.

Damit könnte das bisher verwendete Kürzel „BSW“ erhalten bleiben. Geht es jedoch nach den Parteitagsdelegierten aus Oberhavel, Henrik Lehmann und Lukas Lüdtke, soll die Partei die Kurzbezeichnung „BSW – die Friedenspartei“ tragen. Für diesen Vorschlag suchen sie noch Unterstützung unter weiteren Delegierten aus Brandenburg.

Die Durchführung der Sitzung in Flatow wurde von der bisherigen Kreiskoordinatorin Dr. Sylvia Scholz vorbereitet und verlief aus organisatorischer Sicht völlig reibungslos.

[1] https://bsw-vg.de/wp-content/uploads/2024/02/Satzung_BSW.pdf, abgerufen am 29.11.2025
[2] https://bb.bsw-vg.de/kreisverbaende/, abgerufen am 29.11.2025

Text und Fotos: Jan Müggenburg

www.brandenburgerfreiheit.de

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