Seit am 11. Februar 2025 veröffentlicht wurde, dass aufgrund der sogenannten Krankenhausreform das Krankenhaus in Hennigsdorf geschlossen werden soll, regt sich breiter Widerstand in der Bevölkerung in und um Hennigsdorf. Am Sonntag, den 30. März 2025, gab es eine Menschenkette, die vom Havelplatz in Hennigsdorf bis zum Krankenhaus führte. Hier folgen ein kurzer Bericht und einige Bilder von Gabriele Schade.
Der Landkreis Oberhavel verfügt über drei Krankenhäuser in Hennigsdorf, Oranienburg und Gransee mit insgesamt 763 Betten und knapp 2.000 Mitarbeitern (1). Im Rahmen der Krankenhausreform (2) plant der Landkreis die stationäre Behandlung nach Oranienburg zu legen, obwohl Hennigsdorf der größere Standort mit zehn bettenführenden Fachabteilungen und drei Tageskliniken ist (1). Erst vor kurzer Zeit wurde ein neuer OP-Saal für fast sechs Millionen Euro übergeben. Am Standort gibt es insgesamt vier OP-Säle. Das Krankenhaus existiert dort seit 70 Jahren (3).


In der Stadt Hennigsdorf leben ca. 27 000 Menschen. Davon ist jeder Vierte über 65 Jahre alt (3). Diese Menschen müssten für jede Behandlung dann in das ca. 16 km entfernte Oranienburg fahren.
Das Thema beschäftigt die Menschen sehr. Aus diesem Grund gab es in der vergangenen Woche zwei Veranstaltungen. Am Montag, den 24. März 2025, fand ein Bürgerdialog im Oberstufenzentrum statt. Drei Tage später kam dann der blaue Robur-Bus vom rbb nach Hennigsdorf (4). Viele besorgte Bürger hatten sich dorthin gewandt. Für Sonntag, den 30. März 2025, war dann eine Menschenkette geplant, die vom Stadtzentrum am Havelplatz die Fontanestraße entlang bis zum Krankenhaus in der Marwitzer Straße 91 führte.


Es waren sehr viele Hennigsdorfer unterwegs. Auch aus den Nachbarstädten und Gemeinden wie Velten, Schönwalde-Glien und Oberkrämer kamen die Menschen, um die Aktion zu unterstützen. Die Kameraden der Feuerwehr Hennigsdorf, Vereine und ganze Hausgemeinschaften bildeten die Kette, die kurz nach 14:30 Uhr nach Aussage des Bürgermeisters von Hennigsdorf Thomas Günther (SPD) geschlossen wurde. Er setzt sich sehr für den Erhalt des Krankenhausstandortes ein. Die AfD war mit zwei Bannern und mehreren Abgeordneten aus dem Landtag, Kreistag und Stadtverordneten vor Ort. Aber auch Stadtverordnete der SPD in Velten und Mitglieder der Partei Bündnis90/Die Grünen reihten sich mit einem Parteibanner in die Menschenkette ein. Vorbeifahrende Autos hupten und winkten den Menschen zu.



Der Seite vom rbb24 kann man entnehmen, dass sich ca. 2000 Menschen an der Aktion beteiligt haben (5). Das ist ein deutliches Zeichen der Bevölkerung, ebenso wie die Zahlen der Unterschriftenlisten und Onlinepetition, welche zur letzten Kreistagssitzung übergeben wurden. Es waren über 22 800 Unterschriften (13300 online und 9521 per Unterschriftenlisten) gesammelt worden (6).



Am 9. April 2025 tagt der Kreistag Oberhavel mit einer Sondersitzung zu der Thematik. Eventuell wird davor noch eine Kundgebung stattfinden. Auch die Petition ist Thema auf der Tagesordnung. Es ist davon auszugehen, dass diese Kreistagssitzung viele Zuschauer haben wird.
Die Brandenburger Freiheit wird Sie weiterhin über das Thema auf dem Laufenden halten.
Text & Fotos: Gabriele Schade
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Oberhavel_Kliniken
[2] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/krankenhaus/krankenhausreform.html
[3] https://www.hennigsdorf.de/Stadtleben/Kunst-und-Kultur/Musikschule-Hennigsdorf/index.php?object=tx,3590.6&ModID=7&FID=3590.23033.htm1
[4] https://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/serien/unterwegs-mit-dem-robur/Hennigsdorf-KH-Schliessung.html
[5] https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2025/03/brandenburg-hennigsdorf-oberhavel-krankenhaus-schliessung-protest.html
[6] https://www.moz.de/lokales/hennigsdorf/krankenhaus-in-hennigsdorf-protest-im-kreistag-petition-an-den-landrat-uebergeben-77913311.html