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Finanzgrab Energiewende?

In der Reihe „Wie wollen wir leben? – Visionen für eine menschliche Zukunft“ sprach der internationale Investmentbanker und Energieexperte Markus Brückner aus Hamburg am 19.04.20204 im YOUKALI im Kyritzer Ortsteil Ganz zur Frage: „Finanzgrab Energiewende?“

Rund Fünfzig Besucher folgten seinen Ausführungen und Einschätzungen, die er vor seinem professionellen Hintergrund im Energiesektor machte. Es folgte eine ausführliche, teils kontroverse Diskussion, die aber immer von wertschätzenden Beiträgen der Teilnehmer geprägt war.

Markus Brückner identifizierte eine ganze Reihe ungelöster Probleme der aktuellen deutschen Energiewende-Politik für die Versorgungssicherheit und den Wirtschaftsstandorts Deutschland, die die weitere Abwanderung von Unternehmen ins Ausland fördern und deren Lösung mit enormen Investitions- und weiterhin steigenden Energiekosten verbunden sein werden. Für eine langfristige erfolgreiche Energiewende und um die Netzstabilität zu bewahren, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und ein weitere Steigerung der Energiekosten zu vermeiden, hält er eine zeitweise bewusste Umkehr der Energiepolitik und Rückkehr zu Gas und anderen fossilen Energieträgern als Brückentechnologie in den nächsten Jahren für notwendig. Die Stilllegung der letzten Kernkraftwerke, der langsame Netzausbau, fehlende Speichertechnologien und das geringe Investoreninteresse in den Bau von neuen wasserstofffertigen Gaskraftwerken als Backup für die wetterabhängige Wind- und Solarstromproduktion, machen diesen Schritt seiner Ansicht nach unausweichlich. Auch die stetig wachsende Abhängigkeit bei der Produktion von Wind- und Solarenergie-Anlagen von zentralen Bauteilen aus China wird zu einem Risikofaktor der aktuellen Energiewendepolitik.

Text/Fotos: Hartmut Rein

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