You are currently viewing meinungsvielfalt.jetzt – Was die ÖRR-Reformer wirklich wollen

meinungsvielfalt.jetzt – Was die ÖRR-Reformer wirklich wollen

Mit so viel Gegenwind aus dem Bereich der kritischen Gegenöffentlichkeit hat die Gruppe der ÖRR-Reformer um Ole Skambraks vermutlich nicht gerechnet. Für eine Versachlichung der Debatte ist die Befassung mit ihren Zielen unerlässlich. Die Vorschläge der ÖRR-Reformer in aller Kürze.

Das 6-seitige Manifest der Gruppe enthält neben Kritikpunkten an der jetzigen Verfassung des ÖRR konkrete Reformvorschläge, die an dieser Stelle ohne Wertung zusammengefasst sind [1]:

  • Finanzflüsse transparent und öffentlich einsehbar
  • Bezahlung aller Mitarbeiter (einschl. Führungspersonal) über Tarifvertrag
  • Verzicht auf Werbeeinnahmen
  • Einbindung von Beitragszahlern in die Kontrollgremien (z.B. über Bürgerräte, direkte Wahl, Rotationsprinzip oder Losverfahren)
  • mehrjährige Sperrfristen für Politiker im ÖRR
  • Kennzeichnung von Interessenkonflikten wie bei wissenschaftlichen Arbeiten
  • Transparenzberichte durch Führungsebene
  • öffentliche Ausschreibung und transparente Auswahlverfahren für die Besetzung von Führungspositionen
  • neutrale, multiperspektivische und zensurfreie Berichterstattung im Rahmen des Grundgesetzes
  • wiederholte Überprüfung vermeintlicher Wahrheiten
  • ergebnisoffene und unvoreingenommene Recherche
  • Präsentation unterschiedlicher Sichtweisen und möglicher Intrerpretationen
  • Publikum soll sich eine eigene Meinung bilden können
  • Agentur-Meldungen soweit wie möglich nicht unüberprüft übernehmen
  • respektvoller Umgang nach innen und außen, Verzicht auf Framing und abwertende Formulierungen
  • Ernsthafter Umgang mit Petitionen und Programmbeschwerden m.H. einer Ombudsstelle
  • Inhaltliche Korrekturen werden an der gleichen Stelle platziert wie die fehlerhafte Nachricht
  • Lokaljournalismus als wesentliches Fundament des neuen ÖRR
  • Präsentation von Kultur, Förderung durch eigene Produktionen, Unterstützung regionaler Künstler
  • eigene Orchester, Big Bands und Chöre sowie Hörspielproduktionen
  • Die Archive des ÖRR sind frei zugänglich
  • Archive und Mediatheken sind dauerhaft abrufbar
  • ÖRR mit eigener, nicht-kommerzieller Internetplattform für Kommunikation und Austausch
  • überwiegend festangestellte Journalisten, die nur dem Pressekodex verpflichtet sind, mit ausreichender Zeit für Recherche
  • Individuelle Verantwortung des Redakteurs/Reporters (statt zentrale Newsrooms)
  • Outsourcing kontraproduktiv, Produktionen einschl. Bereitstellung von Produktionstechnik und -personal sowie Bearbeitung von Publikumsrückmeldungen durch Sender
  • Abschaffung der Bewertung nach Einschaltquoten und Zugriffszahlen

Wer die Gruppe unterstützen möchte, findet hier den Link zur Online-Petition [2].

BF/JM

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Medien