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Schwedenbitter – Ein Kräuterelixier für die Hausapotheke

Kopfweh? Juckreiz? Verdauungsprobleme? Nicht immer muss es gleich ein spezielles Medikament sein. In einem Gastbeitrag stellt Gabriele Schade den Lesern der Brandenburger Freiheit ein echtes Multitalent für die Hausapotheke vor.

In den letzten Wochen mehrten sich in den deutschen Medien Berichte darüber, dass es zu Medikamentenengpässen in Apotheken kommt. Fieber- und Hustensaft für Kinder sowie Antibiotika und Krebsmedikamente für Erwachsene sind davon betroffen. Laut der Süddeutschen Zeitung vom 21.12.2022 fehlen ca. 330 Medikamente in den Regalen der Apotheken [1].

Aussichten auf Besserung sind vorerst nicht in Sicht. Daher könnte es durchaus sinnvoll sein, sich mit alternativen Mitteln wie z.B. Kräutern selbst zu behelfen. Eine Möglichkeit seine Hausapotheke zu erweitern ist der Schwedenbitter nach Maria Treben (1907-1991). Durch sie hat der „kleine“ Schwedenbitter seine Berühmtheit erlangt. Das Rezept wurde in den hinterlassenen Schriften des berühmten schwedischen Arztes Dr. Samst gefunden, welcher im Alter von 104 Jahren tödlich beim Reiten verunglückte.

Je nach Kräuterrezeptur handelt es sich um den „großen“ oder „kleinen“ Schwedenbitter. Angelikawurzel, Kampfer, Manna, Rharbarberwurzel, Aloe oder Wermutpulver sowie Myhrre sind neben weiteren Kräutern Bestandteile des kleinen Schwedenbitters. Diese werden dann für einen bestimmten Zeitraum in hochprozentigem Alkohol wie Kornbranntwein angesetzt. In Maria Trebens Buch „Gesundheit aus der Apotheke Gottes“ welches bereits in der 95. Auflage erschienen ist und weltweit in 28 Sprachen veröffentlicht wurde [2], findet man die genaue Kräuterrezeptur. Sie hat dem Thema in ihrem Buch viele Seiten gewidmet, da die Anwendungsbereiche sehr vielfältig sind. Auf die Rezeptur des großen Schwedenbitters geht Maria Treben in ihrem Buch nicht ein, da sie die Heilerfolge ausschließlich mit dem kleinen Schwedenbitter erzielte.

Man kann den kleinen Schwedenbitter vorbeugend einnehmen oder aber bei akuten Beschwerden wie Verdauungsproblemen oder Erkältungskrankheiten. Die Einnahme erfolgt immer verdünnt mit Kräutertee oder Wasser. Er eignet sich auch zur äußeren Anwendung als Umschlag wie z. B. bei Insektenstichen, bei Kopfschmerzen, zur bessseren Narbenheilung, bei Prellungen oder als Mundspülung. Regelmäßig eingenommen, können die Bitterstoffe den Stoffwechsel regulieren, was sich positiv auf die gesamte Körpergesundheit auswirkt [3].

Natürliche Bitterstoffe kommen normalerweise in Gemüsesorten wie Radicchio, Rucola und Chicoree vor. Da die meisten Menschen die Geschmacksrichtung bitter jedoch nicht mögen, wurden die Bitterstoffe herausgezüchtet. Dabei regen sie die Verdauung an, unterstützen die Leber-/ Gallenfunktion und können helfen, den Cholesterienspiegel zu senken. Außerdem zügeln sie den Appetit auf Süßes, was sich durchaus positiv auf das Körpergewicht auswirken kann.

Der kleine Schwedenbitter kann somit durchaus eine Bereicherung für jede Hausapotheke sein. Es gibt ihn entweder als fertiges Elixier oder als Kräutermischung zum Selbstansetzen in Apotheken, Reformhäusern, in gut sortierten Bioläden oder im Internet zu kaufen.

Bitte beachten Sie, dass diese Hinweise keinen Ersatz für eine ärztliche Beratung oder Behandlung darstellen und konsultieren Sie einen Arzt bei gesundheitlichen Beschwerden.

Quellen:

[1] https://www.sueddeutsche.de/politik/medikamentenmangel-apotheker-engpaesse-monate-1.5719494
[2] https://maria-treben-schwedenbitter.de/buecher/
[3] https://www.rundumgesund.de/ernaehrung/bitterstoffe-wirkung/

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  • Beitrags-Kategorie:Gesundheit