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Countdown für den Frieden

Scheinbar unaufhaltsam taumelt Deutschland, taumelt ganz Europa in eine weitere militärische Auseinandersetzung mit Russland. Dieses Mal könnte sie den Kontinent unbewohnbar machen. Drei Friedensinitiativen aus Brandenburg wollen sich damit nicht abfinden. Mit einer ganzseitigen Anzeige in der Berliner Zeitung wollen sie Mitbürger, Politiker und Journalisten aufrütteln. Ein Angebot des Verlages liegt vor und ein Großteil des Geldes ist bereits eingesammelt. Aktuell fehlen noch etwa 1.500 Euro. Wer will, kann helfen. Doch die verbleidende Zeit ist knapp.

Ob alternative Medien oder Montagsdemos beide haben eines gemeinsam: Sie erreichen kaum Menschen außerhalb der eigenen Blase. Aber genau das wäre jetzt notwendig angesichts der zunehmenden Eskalation des Ukraine-Konflikts, die die Nato endgültig und offen in die militärische Auseinandersetzung mit Russland ziehen könnte. Wenn es nach den Initiativen Friedensbündnis Bernau/Panketal, Bündnis für Frieden Brandenburg und Friedenskoordination Potsdam geht, soll der hier in der BF veröffentlichte Vorschlag von Markus Brendel in die Tat umgesetzt werden.

Mit einer ganzseitigen Anzeige in der Berliner Zeitung wollen die Aktivisten Politiker, Journalisten aber auch die ganz normalen Bürger erreichen. Der Entwurf der Anzeige, der der BF vorliegt, ist in besonders großen Buchstaben abgefasst. Ein Blickfang! Der Text zählt die aktuell bedrohlichsten Entwicklungen auf: Macron’s und Trudeaus Forderung nach Entsendung von Truppen aus Nato-Staaten in die Ukraine, Planungen von Bundeswehroffizieren, die Krim-Brücke zu sprengen oder die Forderung des verteidigungspolitischen Sprechers der CDU/CSU-Fraktion, Taurus-Marschflugkörper zu liefern, damit man russische Ministerien beschießen kann.

Ergänzt wird der Text um Auszüge aus Beiträgen von hochrangigen Ex-Militärs (Kujat, Vad, Schultze-Rhonhof) und einen Appell, die Spaltung in der Gesellschaft zu überwinden.

Natürlich darf auch der Hinweis auf die anstehenden Ostermärsche nicht fehlen. Damit wäre im Grunde auch schon die Deadline für die Veröffentlichung der Anzeige gesetzt. Soll die Anzeige am 28.03.24 erscheinen, muss der Auftrag bis zum 26.03.24 um 16.00 Uhr vorliegen. Aktuell fehlen noch etwa 1.500 Euro, wie die BF von Thomas Marquard vom Friedensbündnis Bernau/Panketal erfuhr. Wer das Vorhaben unterstützen möchte, kann einen beliebigen Betrag auf folgendes Konto überweisen:

Kontoinhaber: dieBasis Brandenburg
IBAN DE82 1805 0000 0190 0931 53
(WELADED1CBN)
Zahlungsgrund: BLZ-Anzeige Name und Vorname


Wichtig ist dabei im Verwendungszweck nicht nur „BLZ-Anzeige“ sondern auch den eigenen Namen und Vornamen anzugeben. Denn die Initiatoren versprechen, das Geld auch wieder vollständig zurück zu überweisen, falls am Ende doch nicht genug für die Anzeige zusammenkommt. Für den Fall, dass mehr als erforderlich auf dem Konto eingeht, haben die Brandenburger ebenfalls einen Plan. In diesem Fall wird das Geld bestimmungsgemäß eingesetzt. Denkbar sind Schreiben an Bundestagsabgeordnete, Plakate und andere Werbemittel, berichtet Marquard im Gespräch mit der BF.

Auch auf die Frage nach der Rolle der Partei dieBasis hat Marquard eine Antwort. Die Partei habe das Konto als Unterkonto zum eigenen Parteikonto eingerichtet. Eine missbrauchliche Verwendung für Parteiwerbung u.a. ist ausgeschlossen, versichert Marquard. Die Partei unterstützt hier lediglich das Vorhaben, da niemand sein Privatkonto dafür zur Verfügung stellen könne.

Marquard, der selbst keiner Partei angehört, steht der dieBasis nicht unbedingt nahe. Im Juni wird er als parteiloser Kandidat auf einer örtlichen Liste der Linken bei der Kommunalwahl antreten. Gegenüber der BF macht er noch einmal deutlich, worum es dem Bündnis geht: „Wir appellieren an alle: Setzt Euch dafür ein, dass wir nicht in einen 3. Weltkrieg geraten! Die Gefahr ist real.“. Mit dem Spendenaufruf für die Anzeige in der Berliner Zeitung haben er und seine Mitstreiter jedem die Möglichkeit gegeben, etwas zu tun.

Text: Jan Müggenburg

Korrektur: Der Auftrag für die Anzeige muss bis zum 26.03.24 vorliegen. In einer früheren Fassung war an dieser Stelle ein falsches Datum enthalten.