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Frieden für Sabrina Kollmorgen

Es gehört zu den Privilegien eines Bürgerjournalisten aus den Gesprächen mit seinen Interviewpartnern mehr mitzunehmen als am Ende veröffentlicht wird. Mimik und Gestik lassen sich bei schriftlichen Interviews ohnehin kaum transportieren. Hinzu kommen Details, die nicht so recht zum roten Faden passen oder auf Wunsch des Gesprächspartners dann doch lieber nicht veröffentlicht werden sollen.

Während meines Interviews mit Sabrina Kollmorgen gewann ich das Bild einer charakterstarken aber auch sehr sensiblen und zutiefst friedfertigen Frau. Bei Sabrina Kollmorgen ist das große Herz nicht nur auf das T-Shirt gedruckt. Sie hat wirklich eines. Deshalb tat es in der Seele weh, als mich gestern dieses Foto erreichte, das Sabrina auf die Motorhaube eines Polizeifahrzeugs gepresst zeigte, die Hände von einem Polizisten auf dem Rücken fixiert. Das Bild ist offenbar während eines Einsatzes in ihrem Zuhause entstanden. Hausdurchsuchung, wegen Verdachts auf eine Beleidigung, wie Sabrina Kollmorgen später selbst angab.

Zu dem traumatischen Erlebnis wildfremder Menschen, die im eigenen Heim die persönlichsten Dinge durchwühlen, gesellt sich die nackte Gewissheit, dem anwesenden Kind nicht die gewohnte Vertrautheit und den gewohnten Schutz bieten zu können. Die eigene Wohnung ist plötzlich nicht mehr unverletzlich. Obendrein geschah das alles nur einen Tag vor der Fortsetzung ihrer Verhandlung am Amtsgericht Tiergarten.

Der Zeitpunkt war sicher nicht zufällig gewählt. Die Botschaft ist unmissverständlich: Corona mag vorbei sein. Aber der Staat ist mit seinen Kritikern noch nicht fertig. Sabrina Kollmorgen soll gebrochen werden.

Natürlich schweigen sich die Massenmedien zu den Vorgängen aus. Das Bild vom meinungspluralistischen und toleranten Rechtsstaat soll bei der eigenen Gefolgschaft schließlich keine Risse bekommen. Unfreiwillig fällt den alternativen Medien die Aufgabe zu, diese Botschaft an die Zielgruppe zu senden. – Danke. Angekommen. Wir haben verstanden.

Wir haben verstanden, dass es nicht darum geht, Wellen zu brechen oder den Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu verhindern. Worum es Euch geht, ist unbedingter Gehorsam. Kriegstüchtig sollen wir werden. Zum Krieg gehört das Militär und beim Militär wird Widerspruch nicht geduldet. Querköpfe, Querdenker und Selbstdenker passen dort nicht rein. Befehle sollen ausgeführt und nicht hinterfragt werden.

Wir haben verstanden, dass jeder von uns früher oder später einen Punkt erreicht, wo er sich entscheiden muss, ob er dem Druck nachgibt oder den Befehl verweigert. Wir haben verstanden, dass es auf jeden Einzelnen von uns ankommt im richtigen Moment, die richtige Entscheidung zu treffen. Wir haben’s kapiert! Also lasst jetzt endlich Sabrina Kollmorgen in Frieden.

Jan Müggenburg
Bürgerjournalist

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