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Krankenstand unter Brandenburgs Lehrern steigt deutlich

Im Vergleich zum Pandemieschuljahr 2020/21 ist der Krankenstand unter Brandenburgs Lehrern im laufenden Schuljahr 2021/22 signifikant gestiegen. Dies geht aus den Berichten des Brandenburger Bildungsministeriums (MBJS) an den Landtag hervor, die die Brandenburger Freiheit für ihre Leser ausgewertet hat.

Stolz wies das MBJS in seinem Bericht an den Landtag zu Beginn des Schuljahres darauf hin, dass man aufgrund der Rückmeldungen der Schulleitungen von einer hohen Impfbereitschaft unter den Lehrern und von einer Impfquote von 80-95% ausgehe [2]. Etwas überraschend dürfte für Ministerin Ernst der Umstand ausfallen, dass der Krankenstand unter Brandenburgs Lehrern im Vergleich zum letzten Schuljahr z.T. drastisch anstieg.

Der Vergleich der stichtagsbezogenen Angaben zu den Krankenständen zeigt klar: In keinem einzigen Bezugsmonat fiel der Krankenstand unter das Niveau des Vorjahres, Abb. 1. Im Gegenteil, die Unterschiede fallen z.T. verheerend aus. Im Monat Februar steht eine Steigerung um (!) 5,26% zu Buche.

Man mag an dieser Stelle einwenden, dass die Winterwelle in diesem Jahr ihren Höhepunkt erst im Februar erreichte, während sie im Februar des Vorjahres schon deutlich abgeklungen war. Das ist richtig. Aber was hat dann die Impfung gebracht? Hat sie geholfen, schwere Krankheitsverläufe bei Lehrern zu verhindern, die im Jahr davor gar nicht betroffen waren und sich dafür im laufenden Schuljahr mit Impfversagen oder gar mit Impfnebenwirkungen herumschlugen?

Die Brandenburger Landesregierung ist gut beraten, der Ursache für diesen Anstieg auf den Grund zu gehen. Denn Eines wird anhand älterer Statistiken ebenfalls deutlich. Der schon länger anhaltende Trend steigender Krankenstände unter Lehrern wird wohl im aktuellen Schuljahr steil nach oben durchbrochen.

Dieser längerfristige Trend geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage von Abgeordneten um Sabine Barthel (AfD-Fraktion) hervor [3]. Demnach kletterte der Krankenstand vom Schuljahr 2008/09 bis zum Schuljahr 2018/19 fast kontinuierlich von 5,4% auf 7,0%, Abb. 2.

Beide Statistiken sind nicht direkt mit einander vergleichbar. Während es sich bei den Angaben in den Berichten des MBJS um Ergebnisse stichtagsbezogener Erhebungen handelt, basiert die Angabe der Landesregierung in der Drucksache 7/214 auf der Zahl wegen Krankheit gemeldeter Fehlstunden zu den Sollstunden.

Die Unterschiede dürften jedoch nur gering sein.

Es bleibt abzuwarten, ob die Parlamentarier um Sabine Barthel eine Neuauflage ihrer Anfrage starten. Angesichts der vom MBJS veröffentlichten Daten wäre dies ganz offensichtlich dringend geboten.

Dieser Beitrag erschien zuerst auf dem Telegram-Kanal der Brandenburger Freiheit, https://t.me/Brandenburger_Freiheit/66 .

[1] https://mbjs.brandenburg.de/corona-aktuell.html , abgerufen am 11.06.2022 und 19.06.2022
[2] https://mbjs.brandenburg.de/media_fast/6288/bericht_des_mbjs_8.pdf , abgerufen am 11.06.2022
[3] https://www.parlamentsdokumentation.brandenburg.de/starweb/LBB/ELVIS/parladoku/w7/drs/ab_0200/214.pdf , abgerufen am 29.06.2022